Interferenzen, Zeichnungen und Grafik
Maribel Mas

28,00 

Beschreibung

Gestaltung: Maribel Mas
112 Seiten
60 sw-Abbildungen
20 x 27,5 cm
(deutsch/spanisch)
978-3-944903-39-2

Maribel Mas
Interferenzen, Zeichnungen und Grafik

In den Zeichnungen und Grafiken von Maribel Mas treten die Interferenzen zufällig auf, an den Berührungspunkten der Linien. Unter Verwendung von Schablonen aus Papier kann die Künsterlin straffe Linien ziehen, die dann wie die Saiten eines Musikinstrumentes in Schwingung versetzt werden können. Tatsächlich haben die Wiederholungsmuster serieller Musik einen bemerkenswerten Einfluss auf ihre Arbeit, besonders die minimalistischen Kompositionen von Steve Reich und das Streben nach einer „phase music“, in der identische Klangphasen aufeinander gelegt werden mit minimalen Umstellungen. Mit einem ähnlichen Ansatz spielt die Künstlerin mit der Möglichkeit einer „phase drawing“. Dafür verwendet sie nur die einfachsten Materialien: Papier und Tusche.

Das Papier, mehr als eine tragende Oberfläche, wird zum aktiven Element. Den einzigartigen Charakter eines nicht industriellen, nicht standarisierten Materials zu verstehen und entdecken war ein langsamer Prozess, ermöglicht durch die Zusammenarbeit mit Handwerksmeistern in Japan, die die verschiedenen von ihr verwendeten Papiersorten aus Ganpi-, Mitsumata- und Kouzofasern herstellen.

In ihrer Barcelonaer Werkstatt und der Leipziger Spinnerei hat Maribel Mas an diversen Grafikprojekten mitgewirkt, in denen sie neue Möglichkeiten der Linie entdecken konnte. Ausgehend von diesen Erfahrungen mit Lithografie, Cliché verre und Photopolymer konzentriert sie ihr Werk auf sich wiederholenden Linien als konstruktives Element. Die Interferenzen, die auf natürliche Weise in einem Arbeitsverfahren ohne vorherige Skizzen entstehen, laden zum Nachdenken ein: über die Vielfältigkeit und Unbeständigkeit der Dinge – oder aber sie eröffnen einen Spielraum, in dem der Blick mit den Linien frei spielen kann.

Die Zeichnerin und Lithografin Maribel Mas ist 1967 in Caracas geboren. Im Jahr 2000 ließ sie sich in Barcelona nieder, wo sie sich auf Lithografie spezialisierte und 2005 die Druckwerkstatt „Taller Esquina“ gründete. Heute arbeitet sie gemeinsam mit Museen und Kunsthochschulen an verschiedenen grafischen Projekten. Ihre Werke sind bereits in vielen Städten ausgestellt worden – Barcelona, Madrid, Paris, Osaka und Leipzig, wo sie seit 2015 lebt.

Übersetzung: Margarita Borja Salazar und David Burnett, Leipzig.