Tschichold vs liquid

Ich versuche die goldenen Regeln der Gestaltung mitzunehmen: Buchgestalter sind keine digital nativs – wir brauchen aber auch nicht drei Tage um uns auf ein echtes Telefonat vorzubereiten. Die formalen Festlegungen lösen sich auf, so wie das Ausgabeformat für Gestaltung sekundär wird. Sind Inhalte noch grafisch “lesbar”? Die Aneignung durch das Auge ist auf dem Sprung, die “Lückenfüller”-Methode (Christop Türcke in “Lehrerdämmerung”, Verlag C.H. Beck) ist auch in der Gestaltung angekommen. Ohne Grenzen werden wir in unsere Social media Blase getrieben ohne ans Ziel zu kommen, eine Lücke ist schnell gefüllt, aber ein ganzer Ausdruck formuliert? Annäherung ohne Treffpunkt, Gestaltung die sich verflüssigt, ein Ranking, dass immer parallel existiert, das Ziel, was nie erreichbar ist. – Buch-Talk im MZIN BOOKS bei Verlagsvorstellung vom 6.10.: Ebook / Bücher, welche Rolle spielen dabei unsere gestalterischen Wurzeln? Wie hoch ist der CO2 von Ebooks Abdruck im Gegensatz zu gedruckten Auflagen, die dann doch im Lager stehen? Wie soll die einfache Verfügbarkeit von digitalen Büchern gewährleistet sein, wer konsumiert was? Lou Hoyer performte mit einer Anagramm-Performance die auf Lyrics der wunderbaren Unica Zürn basieren. Die Frau war eine starke Persönlichkeit, die sich entfalten wollte aber nicht durfte, dadurch ihre Kinder verlor und am Ende den Lebenswillen. Schaut Euch diese Biografie der Künstlerin an: https://de.wikipedia.org/wiki/Unica_Z%C3%BCrn. Gibts das auch in liquid? Mit dabei waren ebenfalls: Anija Seedler, Louise Walleneit, Astrid Hamm und Katie Armstrong.