Inhalt vs. Content: was gewesen sein wird

Am 2.12. bei der “MMKoehn-Bücherkiste” mit Prof. Frank Zöllner über die Benutzung von Büchern gesprochen, mein dystopischer Blick wurde zum Glück von ihm relativiert. Das Erinnern als schriftliche Mnemotechnik spielt beim Bücherlesen die Hauptrolle. Buchgestaltung ist mein Ursprung und der Grund für den Verlag, eine Fortsetzung des Antriebes: Ordnung zu schaffen, Inhalt zu erzeugen, festzuhalten und sichbar zu machen. Für mich ist mein Bücherstapel auf dem Tisch Lesezeichen in meinem Gedächtnis, je nach Thematik erinnern mich die Bücher einfach durch haptische Präsenz an ihren Inhalt, die Form folgt dem Inhalt, der zählt zuerst, dann gestalte ich diesen nach meinem Verständnis: ich bin als GestalterIn die subjektive zeitgenössische Membran. Der Titel von Daniel Michael Kaisers “was gewesen sein wird”, ist trotz allem programmatisch: wir sind Zeugen einer großen Veränderung die nicht nur die Gestaltung von Büchern betrifft, sondern auch für unser Lernverhalten und unsere Erinnerungstechniken betreffen werden, Eindrücke werden flüchtiger und schneller konsumiert, Inhalte werden für eine virtuelle Zweitverwertung auf Social Media erzeugt, ich nehme mich dabei nicht aus: aber der Eindruck täuscht: auch wenn man einen Post liest ist man noch nicht da gewesen, es wird sich viel weniger Erinnerung im Hirn abbilden, im Gegenzug füttert man die Plattform mit Namen, Ideen, kreativen Ansätzen, ein Schatz! Nächste Woche 9.12. führen wir das Gespräch hier weiter: ab 17:00, mit Barbara Proschak und ihrem umfangreichen Werk: Material – Anhaftung – variabel, und Yvette Kießling, mit ihren Büchern: Strom Wald Wildnis und Elbe Quelle Source.

In der Ausstellung

Kommt zahlreich: ein Besuch auf Instagram ist nicht die Realität und erzeugt keinen Content 😉


9.12.22, 17:00 in der Galerie Intershop, Spinnerei Leipzig, in der Austellung Zwischenraum
16.12.22 Dorothee Liebscher mit Hybrid Utopia